Ein aktuelles Beispiel politreligiösen Aktivismus findet man hier.
Doron Schneider ist ein sogenannter “Messianischer Jude”. Hiermit ist nicht impliziert, dass er Jude ist. Generell ist diese Glaubensrichtung ganz klar dem Christentum zuzuordnen(Jesus als Messias, Trinität, usw.), speziell kann man sie an die Seite der evangelikalen stellen. Da sie an der Judenmission arbeiten, bzw. häufig selbst zum Christentum konvertierte sind, werden sie und ihre Aktivitäten von vielen Juden mit Argwohn betrachtet, von christlichen Gruppen jedoch gern befragt, wenn es um die Deutung von Ereignissen im Nahostkonflikt geht – natürlich im Lichte der biblischen Prophezeiungen. Die apokalyptische Ausrichtung ist hierbei besonders kritisch zu sehen. Um diese Elemente des eingangs verlinkten Artikels zu erkennen(Hervorhebung von mir)…
Mit Bibelstellen untermauerte Schneider den geistlichen Konflikt und zeigte die vielen Verheißungen Gottes, auch in Bezug des Terrorismus für Israel auf. Dass der Islam ganz Israel fordere und zwischen dem Islam und den Moslems unterschieden werden müsse, erfuhren die gespannten Zuhörer ebenso, wie Erläuterungen die Endzeit betreffend.
…sollte man diese beiden Texte kennen:
Armageddon und der apokalyptische “Holocaust”
und…
Hinter dem Islam steckt der Teufel
Der Terrorismus sowie z.B. das iranische Nuklearprogramm werden nach dieser Lesart der Christenbibel als biblische Notwendigkeit betrachtet. Nach diesem Glauben gehören derartige Entwicklungen zur christlichen Prophezeiung, müssen und werden daher auch geschehen. Im Rahmen eines großen Endzeitkrieges würde dann der Messias(Jesus) ein zweites mal herabsteigen. Siehe:
In diesem Kontext kann man jetzt verstehen, dass einige Theologen der apokalyptischen Szene den „Anti-Christen“ unter Berufung auf das biblische Daniel-Buch (Vers 9,27) namentlich auch als Friedensstifter im Nahen Osten erwarten. Die Eskalation ist im Sinne des beschriebenen Fahrplans ja erwünscht und darf nicht aufgehalten werden. Ausdrücklich gilt es nach James Robison als Irrlehre, vor der Wiederkunft Christi Lehren vom Frieden zu verbreiten.
Schneider selbst im DRadio-Interview zudem:
Wenn ich betrachte, was so in der Welt geschieht: nicht nur Wirtschaftskrise, auch Erdbeben und Kriege und einer gegen den anderen, kann ich nicht anders denken, dass es bald so sein wird. Ich spüre, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis Jesus wieder kommen wird.
Die zwingende “Timeline” dieses apokalyptischen Fahrplans enthält dabei insbesondere:
After his return (or „Second Coming“), according to their interpretation of Christian scriptures, a thousand year reign of peace will dawn, centered in Jerusalem. But, before that happens, two-thirds of Israeli Jewry (world Jewry, by then, having made aliyah to Israel) will have died in the final conflict, and the remaining third will convert to Christianity in the aftermath of Armageddon.
Die vollständige Vernichtung des Judentums gehört somit zum – ersehnten – Plan. Zugleich existiert in diesen Gruppen jedoch eine überaus starke Solidarität mit Israel.
Diese Tatsache bewirkt, dass solche Leute ganz pragmatisch als proisraelischer Koalitionär betrachtet werden(siehe auch hier). Dies ist jedoch keiner Dummheit verschuldet, sondern in erster Linie, wenn nicht sogar ganz allein dem Umstand, dass sonstige mögliche Verbündeten einfach nicht in größerem Maßstab vorhanden sind.
Wie Christlich-apokalyptische Elemente, die allen Konflikten und Katastrophenartigen Ereignissen etwas gutes abgewinnen, ja diese sogar geradezu herbeisehnen, ihren Einzug jedoch auch in säkulare Denkarten finden, lässt sich in diesem etwas längeren Artikel nachlesen.
Ob die Vorstellung der Ankunft des schiitischen Mahdi ebenfalls maßgeblich durch diese christlich-apokalyptische Vorstellung beeinflusst ist, ist unklar. Klar ist jedoch in etwa, wie die Vorstellung aussieht.
Hierzu wiederum ist dieser Eintrag auf Wikipedia interessant.